Palliative Schmerztherapie mit Samarium

Wartebereich

Was ist der Zweck der Behandlung?

Verschiedene Tumoren (z. B. Prostatakrebs und Brustkrebs) können trotz frühzeitig eingesetzter moderner Therapieverfahren wie Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung andere Organe befallen. In diesen
Organen können sich die Tumorzellen vermehren und zu neuen Tumoren heranwachsen.
Durch den Befall von Organen mit Metastasen des Tumors kann es neben einer zunehmenden
Funktionseinschränkung dieser Organe zur Ausbildung von ausgeprägten Beschwerden
kommen. Dabei können insbesondere Knochenschmerzen die Lebensqualität der betroffenen
Patienten vermindern und ihren gewohnten Tagesablauf beschränken.
Die Therapie der durch den Tumor verursachten Schmerzen erfolgt oft mit starken Schmerzmedikamenten, sogenannten Opiaten. Diese können als typische Nebenwirkungen z.B. Müdigkeit, Darmträgheit,
Appetitsverminderung und Blasenentleerungsstörungen verursachen oder das
Atemzentrum beeinflussen. Eine weitere Therapiemöglichkeit besteht im Einsatz der
palliativen Radionuklidtherapie mit Samarium-153.

Welches Medikament oder welche Behandlung wird eingesetzt?

Samarium-153 kann eine wirksame Linderung der durch Knochenmetastasen hervorgerufenen Schmerzen bewirken und zeichnet sich durch seine gute Verträglichkeit aus. Es
wird auf Grund seiner chemischen Eigenschaften an Stellen erhöhten Knochenstoffwechsels
gespeichert, wie er zumeist im Bereich des von Metastasen befallenen Knochens auftritt.
Das blutbildende Knochenmark bleibt weitgehend von der Bestrahlung verschont. Ob ein deutlich erhöhter Knochenstoffwechsel und damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie vorliegen, kann
durch eine so genannte Knochenszintigraphie festgestellt werden.
Ziel ist eine nach wenigen Tagen einsetzende und eventuell viele Wochen anhaltende
verminderte Freisetzung von Schmerzstoffen aus den Metastasen.
Die schmerzlindernde Wirkung der Behandlung hält in der Regel mindestens 2 Monate an. Dadurch kann bei vielen Patienten, in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, die Anzahl und Menge der normalen Schmerzmedikamente verringert werden. Eine Wiederholung der Behandlung, auch mehrfach, ist möglich.

Was geschieht bei einer Behandlung mit Samarium?
Samarium-153 wird in eine Armvene injiziert. In den ersten Tagen nach der Behandlung kann es bei einigen
Patienten kurzzeitig zu einer leichten Verstärkung der Schmerzen kommen. Nach etwa 1 Woche verspüren die meisten Patienten (ca. 80 %) eine deutliche Verringerung Ihrer Schmerzen, bei vielen Patienten (ca. 25 %) kann sogar eine weitgehende Schmerzfreiheit erreicht werden kann. Nebenwirkungen sind gering auf das blutbildende Knochenmark beschränkt. Der behandelnde Arzt oder Hausarzt wird das Blutbild vor der Therapie und in den darauffolgenden Wochen routinemäßig kontrollieren. Dieser wird dann entsprechend der eingetretenen Schmerzlinderung die Anzahl und Menge der normalen Schmerzmedikamente schrittweise verringern.

Auswertung der Therapie

Was muss beachtet werden?

Die Nierenfunktion wird vor der Behandlung überprüft (Kreatinin < 1,3 mg/dl). Ebenso muss eine Knochenmarkdeppression ausgeschlossen sein (Thrombozyten > 150.000/µl und Leukozyten > 4000/µl). Eine aktuelle Skelettszintigraphie mit dem Nachweis gut anreichernder Knochenmetastasen sollte unbedingt bei der Einleitung einer Behandlung mit Samarium-153 vorliegen.

Vor Durchführung der Therapie findet ein Auklärungsgespräch statt, in dem weitere Fragen mit uns besprochen werden können.

Bitte denken Sie daran, dass wir für die Untersuchung einen aktuellen Überweisungsschein brauchen, falls Sie gesetzlich versichert sind.